Eine Ausstellung von Nina Urlichs startet am 9. Mai um 19.00 Uhr mit einer Vernissage und Performance. Herzliche Einladung an alle Kunstinteressierten!
Unter dem Titel „Unendliche Bewegungen - mouvements eternels - eternal mouvements“ stellt die international wirkende Künstlerin Nina Urlichs von 10. bis 26. Mai in der St. Martha Kirche ihre Objekte aus. Es handelt sich dabei einmal um textile und andere Werke rund um das Thema. In einer Beschreibung heißt es: „Die Ausstellungsstücke präsentieren verinnerlichte Bewegungen, Abstraktionen des Körpers, kalligraphisch auf transparenten Stoffen in eindrucksvollem Schwarz-Weiß übertragen.“
Die Ausstellung wird am 9. Mai im Rahmen einer Vernissage eröffnet. Zu dieser Eröffnung sind alle Interessierten herzliche eingeladen. Bei dieser Gelegenheit finden auch zwei Performances statt, die gefilmt werden und dann bei der Blauen Nacht projiziert werden. Ab dem darauffolgenden Tag ist die Ausstellung zu den gewohnten Öffnungszeiten der Kirche (>aktuelle Zeiten) zu besichtigen. .
Blaue Nacht in St. Martha
Die Blaue Nacht am 17. Mai fällt in die Zeit der Ausstellung und deshalb wird die Kirche an diesem Abend als Oase der Stille für Besuchende geöffnet. Zu den Kunstobjekten findet dann auch eine Videoinstallation statt und es gibt dreimal am Abend Live-Musik.
KIRCHE
Die Geschichte der Pilger-, Musik- und heutigen Gemeindekirche

Zur Zeit ihrer Stiftung um 1370 wurde nur eine Kapelle genehmigt, die zu dem Pilgerstift gebaut werden sollte. Zur Weihe war dann auch - nach neuesten Erkenntnissen - nur der heutige Chorraum fertig. Da die bis heute bestehenden Fenster aber auf diese Bauzeit datiert werden, waren wohl auch zu dieser Zeit schon weitere Teile der Kirche mindestens im Bau und schmückte die Fenster auch an der Ostseite des späteren Hauptschiffs. Klar ist nur, dass die Dachbalken des Hauptschiffs auf die Jahre 1410 und 1411 datiert werden können. Um diese Zeit kann die Kirche also erst in ihrem heutigen Ausmaß fertig geworden sein.
Als Kirche für Pilger und für die Ordensfrauen, die das Pilgerstift versorgten, hatt die St. Martha Kirche mit der Nürnberger Reformation ausgesorgt. Nach einer Zeit des Leerstands wurde das Gebäude profanisiert, also für weltliche Zwecke genutzt: Theater und Musikaufführungen und -proben fanden hier statt - unter anderem vonseiten der Meistersinger und ihres Chorleiters Hans Sachs. Allzu derbe Theaterstücke bewegten den Rat der Stadt, die Kirche wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen und ließ dort Armengottesdienste und Kinder- und Jugendgottesdienste (Sonntagsschule) abhalten.
Im Jahr 1800, nachdem Napoleon die deutschen Lande neu sortiert hatte und Nürnberg den Status als freie Reichsstadt verlor, durften endlich die Reformierten in der Stadt Gottesdienste feiern und bekam dafür die St. Martha Kirche zunächst zur Verfügung gestellt und kurze Zeit später übereignet.
Beide Weltkriege überstand die Kirche - als einzige in der Nürnberger Innenstadt - fast unbeschadet. Am 5. Juni 2014 brach im Zuge von Renovierungsarbeiten nachts ein Feuer im Dachstuhl aus und zerstörte die Kirche bis auf die Grundmauern. Der Wiederaufbau geschah nach Plänen des Architekturbüros Florian Nagler und wurde im Oktober 2018 abgeschlossen.