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'Wir sind aufgerufen, Gottes Werkzeuge der Veränderung zu sein'
Osterbotschaften 2024 rufen zu Mut und Hoffnung auf
„Viele Familien in Israel leiden, weil ihre Angehörigen, die am 7. Oktober 2023 entführt wurden, noch immer nicht frei sind. Tausende von Familien in Palästina trauern, weil seit jenem 7. Oktober ihre Angehörigen getötet wurden“, sagte Setri Nyomi, Interims-Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), in seiner Osterbotschaft. „Inzwischen ist es genau zehn Jahre her, dass im April 2014 276 Schülerinnen aus ihrer Schule in Chibok, Nigeria, entführt wurden, und noch immer sind mehr als 90 von ihnen in Gefangenschaft, und die Welt scheint sie vergessen zu haben. In anderen Teilen der Welt gibt es Konflikte und Kriege, die das Leben vieler Menschen gefährden.“
Hier komme die Botschaft vom österlichen Sieg ins Spiel. „Wir sind aufgerufen, in unserem Zeugnis auszuharren, in dem Rennen beharrlich zu bleiben, das für uns selbst in dieser zerbrochenen Welt vorgesehen ist“, so Nyomi. „Wir sind aufgerufen, Gottes Werkzeuge der Veränderung zu sein, wo immer wir sind, und Hoffnung zu bringen, wo Verzweiflung herrscht. Wir tun dies am effektivsten, indem wir zu Jesus aufschauen, der vor Ostern so entsetzliches Leid durchgemacht und dennoch überwunden hat.“
EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung warb in seiner Osterbotschaft für Hoffnung, auch angesichts multipler Krisen in der Welt. „Ostern ist das Fest des Lebens. Gott hat Jesus nicht im Tod gelassen. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt“, so Jung. „Das gibt Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende sein wird. Und es gibt Kraft, hier in dieser Welt allem entgegenzutreten, was Tod bringt.“ Ostern sei deshalb das Fest der Hoffnung, dass auch hier und jetzt Gewalt und Krieg überwunden werden können.
Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, betonte die Bedeutung von Ostern als Friedensgeschichte, mit Blick auf den Ukrainekrieg und den Krieg in Nahost: „Der Auferstandene als Hoffnungszeichen, als Friedenszeichen wurde ganz oben angebracht, auf dass wir uns aufrichten und Hoffnung fassen, wenn wir hinaufsehen, inmitten von Krieg, Verzweiflung und Tod“, so Kramer. „Tod, Krieg und Gewalt haben nicht das letzte Wort“
Auch Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, sprach sich für Hoffnung und Zuversicht aus – für ein Fest, an dem „Steine ins Rollen kommen”. Damit erinnert sie an den schweren Stein, der das Grab Jesu verschließen sollte, und zugleich an das Schwere dieser Tage. „Alles, was uns hier weinen lässt, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Krisen und Gewalt, die Sorgen um Demokratie und Klima werden überwunden“, erläutert sie mit Blick auf Jesu Auferstehung. Ostern bedeute: "Wir haben Hoffnung über den Tod hinaus.”
Ostern ist für Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Gegengeschichte zur krisengeschüttelten Gegenwart. „Jesus Christus stellt sich an die Seite der Unterdrückten, wird selbst zum Opfer von Gewalt, gibt sein Leben aus Liebe hin. Und Gott lässt Tod und Gewalt nicht das letzte Wort.“ Jesu Auferstehung gebe Menschen seit damals die Kraft, selbst aufzustehen. „Das ist für mich persönlich der tiefste Grund meiner Hoffnung: dass ich selber aufstehen kann, um gemeinsam mit anderen Hass zu widersprechen und Liebe zu leben.“
In seiner Predigt an Ostersonntag in der Stuttgarter Stiftskirche wies Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, auf die Heiligkeit des menschlichen Lebens hin und warnt vor gesellschaftlichen Risiken: „Eine Gesellschaft, die meint, sich selbst das Leben zu verdanken, die meint entscheiden zu können, was lebenswertes Leben ist und was nicht, […] die vergisst, dass Leben unverfügbares Geschenk Gottes ist und bleibt, eine solche Gesellschaft verliert am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.“ Gohl betont, Gott schenke das Leben „und er schützt es durch dessen Heiligkeit – von Anfang bis Ende.“
Quellen: WGRK/EKKW/EKiR/ELK-Wue/EKHN/EKM