Kirchenpräsidentin: Schutz zu bieten war kein Fehler

Susanne Bei der Wieden verurteilt den Beschluss des Bundestags


Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden (Foto: Ulf Preuß)

Demokratische Parteien machten sich zu Handlangern der Rechtsradikalen. Das Gerede von einer Notlage halte sie für gefährlich. Ebenso, dass die Erzählungen von Blut und Rasse, Volk und Vaterland wiederholt würden.

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden hat an die demokratischen Parteien appelliert, in der aktuellen Migrationsdebatte Haltung zu bewahren. In einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) warnte die leitende Theologin der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer davor, kulturelle Werte wie Mitmenschlichkeit und Solidarität blieben in der momentanen Diskussion auf der Stecke. Dass Deutschland 2015 die vielen Geflüchteten aufgenommen habe, sei eine Lehre aus Auschwitz. „Aber wir lassen uns einreden, was wir an Gutem getan haben, sei falsch und schlecht gewesen, habe unserem Land geschadet.“ Das gegenwärtige Gerede von einer nationalen Notlage, derentwegen die Grenzen geschlossen werden müssten, sei "hoch emotional und gefährlich“, sagte die Kirchenpräsidentin.