Professor Großbölting war aus Hamburg zugeschaltet
Die Evangelisch-reformierte Gemeinde hatte ihn im Rahmen der Reihe „Gott und die Welt“ eingeladen. Von Berlin wurde der Hamburger Professor für Neue Geschichte in den Gemeindesaal geZOOMt, trug erst die Ergebnisse und seine Einschätzungen vor und stellte sich dann der Befragung. Zum Beispiel nach seiner Einschätzung der „wahren“ Zahlen. Sie lägen mit Sicherheit sehr viel höher, weil es viele Fälle nicht einmal in Personalakten schafften – geschweige zu einem Disziplinarverfahren führten. Nur letzte seien aber Grundlage der Zahlen: 2.225 Betroffen und 1.259 Beschuldigte waren es zur Zeit der Veröffentlichung. Die meisten Fälle lägen weit in der Vergangenheit, Das läge aber auch daran, dass viele Betroffene sich erst im hohen Alter trauten, offen zu sprechen.
Ein besonderes Anliegen ist es Thomas Großbölting, die Gründe für Missbrauch und die Umstände aufzuklären. „Wir können weitere Fälle nur verhindern, wenn wir ...“. Fast immer geht es im Hintergrund um Macht, die durch sexuelle Handlungen ausgeübt werde. „Geistliche“, wie Großbölting Pfarrerinnen und Pfarrer nennt, hätten es leicht, ihre Autorität für die Anbahnung einer ungleichen Beziehung zu nutzen.
Am Ende äußert Großbölting aber auch die Hoffnung, dass sich grundlegend etwas ändern könnte. In der Gesellschaft insgesamt wachse die Sensibilität für das Thema. Die Versuche, sexuell gewalttätig zu werden, werde es wohl immer geben. Doch mit mehr Achtsamkeit könnten viele Gelegenheiten verhindert werden. Durch einen achtsamen Umgang mit den Betroffenen ließen sich weitere Traumatisierungen vermeiden. Und die Täter dürften nicht mehr geschützt werden.
Georg Rieger
BAUCAFÉ zum Thema Lehmboden
am Mittwoch, den 13. Dezember, um 19.00 Uhr im Gemeindesaal
Nach langer Pause können wir wieder ins BAUCAFÉ einladen – und zwar zu einem spannenden und hochaktuellen Thema: dem Boden, auf dem wir künftig Gottesdienste feiern werden. Dieser wird aus Lehm sein und in diesen Tagen eingebaut. Ein Besichtigung des noch in Arbeit befindlichen Bodens wird vom Chorraum aus möglich sein.
Herr Martin Rauch, Geschäftsführer der Firma Lehm Ton Erde aus Vorarlberg, wird auch der „Papst des Lehmbodens“ genannt. Er hat zum Thema veröffentlicht und viele interessante Referenzobjekte vorzuweisen.
Das BAUCAFÉ zum Thema Lehmboden findet am Mittwoch, den 13. Dezember, um 19.00 Uhr im Gemeindesaal statt. Ganz herzliche Einladung zu diesem letzten Termin des Jahres.
Im Anschluss an den Vortrag wird es wieder zu Essen und zu Trinken geben. Lassen Sie sich überraschen!
Georg Rieger