Professor Großbölting war aus Hamburg zugeschaltet
Die Evangelisch-reformierte Gemeinde hatte ihn im Rahmen der Reihe „Gott und die Welt“ eingeladen. Von Berlin wurde der Hamburger Professor für Neue Geschichte in den Gemeindesaal geZOOMt, trug erst die Ergebnisse und seine Einschätzungen vor und stellte sich dann der Befragung. Zum Beispiel nach seiner Einschätzung der „wahren“ Zahlen. Sie lägen mit Sicherheit sehr viel höher, weil es viele Fälle nicht einmal in Personalakten schafften – geschweige zu einem Disziplinarverfahren führten. Nur letzte seien aber Grundlage der Zahlen: 2.225 Betroffen und 1.259 Beschuldigte waren es zur Zeit der Veröffentlichung. Die meisten Fälle lägen weit in der Vergangenheit, Das läge aber auch daran, dass viele Betroffene sich erst im hohen Alter trauten, offen zu sprechen.
Ein besonderes Anliegen ist es Thomas Großbölting, die Gründe für Missbrauch und die Umstände aufzuklären. „Wir können weitere Fälle nur verhindern, wenn wir ...“. Fast immer geht es im Hintergrund um Macht, die durch sexuelle Handlungen ausgeübt werde. „Geistliche“, wie Großbölting Pfarrerinnen und Pfarrer nennt, hätten es leicht, ihre Autorität für die Anbahnung einer ungleichen Beziehung zu nutzen.
Am Ende äußert Großbölting aber auch die Hoffnung, dass sich grundlegend etwas ändern könnte. In der Gesellschaft insgesamt wachse die Sensibilität für das Thema. Die Versuche, sexuell gewalttätig zu werden, werde es wohl immer geben. Doch mit mehr Achtsamkeit könnten viele Gelegenheiten verhindert werden. Durch einen achtsamen Umgang mit den Betroffenen ließen sich weitere Traumatisierungen vermeiden. Und die Täter dürften nicht mehr geschützt werden.
Georg Rieger
Adventskonzert mit dem Flötenensemble "Tanto Quanto"
Am 8. Dezember 19.00 Uhr Tickets für 15,- Euro Schüler/Studenten 10,- Euro erhältlich im Gemeindebüro oder an der Abendkasse
Unsere musikalische Handschrift
„Tanto Quanto“ bedeutet „sowohl als auch“ und dieser Name ist Programm! Das Ensemble, das seit 2002 musikalisch und freundschaftlich verbunden ist und seinen Wirkungskreis im Raum Nürnberg hat, setzt auf musikalische Vielfalt: Altes und Neues, Unterhaltsames und Sperriges, Sakrales und Weltliches, Lustiges und Melancholisches… Je bunter desto besser! Mit einem Instrumentarium, das vom Garklein-Flötlein bis zur Kontrabassflöte reicht und bisweilen mit Gambe, Gesang, Percussion und Spinett ergänzt wird, begeben sich die vier Musikerinnen auf die Suche nach immer neuen Klangkombinationen und stilistischen Spielarten. Die Konzerte des Ensembles sind geprägt von der Lust, Hörgewohnheiten zu durchbrechen und sich auf unterschiedlichstem musikalischem Terrain zu bewegen. Das Publikum wird dabei mit kurzweiliger Moderation auf die musikalischen Ausflüge mitgenommen und durchs Programm geführt.